Dienstag, 6. Mai 2014

Aus einem Albtraum wird ein Albtraum

Hier habe ich eine kleine Kurzgeschichte für euch. Ich habe sie selber geschrieben und würde mich über einen Kommentar von euch sehr freuen.

Es war dunkel. Der Regen peitschte gegen die Fenster. Der Wind ließ die rostigen Scharniere der losen Fensterläden kreischen. Die kleine Gasse lag verlassen und düster da. Die Pflastersteine waren schon seit langer Zeit an einigen Stellen aufgeplatzt.
In jener Nacht trat der Mann aus einer Einbuchtung auf die Pflastersteine. Er hatte hohe, spitze Wangenknochen. Sein weiß geschminktes Gesicht schimmerte matt in der schwärze der Nacht. Sein riesiger, roter Mund zuckte, als er mich sah. Ich starrte direkt in seine herrausstechenden Clownsaugen und auf seine strubbeligen Haare. Langsam, ganz langsam bewegte er sich auf mich zu. Ich war starr vor Angst. Ich wollte weg, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ein mörderisches Grinsen breitete sich auf seinem Mund aus. Ich hoffte, dass der Albtraum bald ein Ende hatte.
Es schienen Stunden vergangen zu sein, als ich mich endlich aus meiner Starre lösen konnte. Ich fing an zu schreien. Er kam immer näher. Seine Schritte wurden größer, sein Grinsen breiter. Ich drehte mich um und rannte los. Er war direkt hinter mir. Ich rannte um mein Leben, schien mich aber nicht von der Stelle zu bewegen. Hinter mir hörte ich den Clown rufen: "Was hast du denn, mein Kind?" Er hatte mich schon fast erreicht. Eine eisige Kälte ging von mir aus. Sein unheilvolles Gesicht war in meine Netzhaut eingebrannt. Schon spürte ich seine Hände auf meiner Schulter. Ich schrie, wie ich noch nie geschrien habe.
Ein schütteln durchzuckte meinen Körper. Mit weit aufgerissenen Augen schreckte ich aus dem Schlaf und blickte direkt in das Gesicht eines Clowns.

Eure Emm

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